Reiswaffeln – ein gesunder Snack für Zwischendurch?

Reiswaffeln sind als Snack für zwischendurch beliebt bei Kindern. Sie sind praktisch, sie kleben und schmieren nicht und sind lange haltbar. Auch werden sie gerne genommen, wenn die ersten Zähnchen kommen. Kinder lieben das Knuspern und Knistern beim Reinbeißen, aber auch Jugendliche und Erwachsene greifen zu den gepufften Snacks.


Nährwert

Die meisten Reiswaffeln natur sind sehr salzlastig, haben ansonsten aber wenig Geschmack. Daher werden sie noch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen angeboten, zum Bespiel mit Schokolade oder Jogurt überzogen, was den Fett- und Zuckergehalt rasch in die Höhe treibt. Reiswaffeln sind von Natur aus fettarm, enthalten wenig Zucker und sind reich an komplexen Kohlenhydraten. Damit sind sie eine gute Energiequelle, allerdings mit einem hohen Glykämischen Index (> 85), was für Sättigung und Blutzuckerregulation relevant ist.
Reiswaffeln enthalten kein Gluten und sind somit eine Alternative für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit. Mit einem beliebigen Aufstrich versehen oder mit Wurst, Käse, Tomate oder Gurke belegt kann die Nährstoffbilanz verbessert werden, da Mikronährstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe, in Reiswaffeln kaum zu finden sind.


Ökotest: Reiswaffeln

Reiswaffeln werden ähnlich wie Popcorn hergestellt. Alle benötigten Zutaten werden vermischt und in eine runde Spezial-Backform gegeben. Durch Hitze dehnt sich die im Korn enthaltene Feuchtigkeit aus, bis die Reiskörner platzen. Die austretende Stärke verklebt alle Zutaten miteinander.
Immer wiederkehrend gibt es negative Schlagzeilen über die beliebten Reiswaffeln. Nur wenige der Waffeln können sorglos geknabbert werden, wie Ökotest (zuletzt in 12/2023, siehe unten) herausgefunden hat. Proben von Reiswaffeln wurden auf Arsen, Acrylamid und weitere Schadstoffe untersucht. Außerdem hat man sich die Frage gestellt, ob der Salzgehalt, besonders für Kleinkinder, problematisch ist.
Das Testergebnis war niederschmetternd. In fast allen Waffeln steckten krebserregendes Arsen und Acrylamid in unterschiedlichen Mengen. Die Mengen an Arsen, die in den Reiswaffeln gefunden wurden, sind im Mittel höher als die in purem gegartem Reis, da in den Waffeln die Restfeuchtigkeit fehlt.
Das Acrylamid entsteht durch zu hohes Erhitzen der Waffeln bei der Herstellung. Deshalb sollte man entgegen der Herstellerempfehlung Reiswaffeln auch nicht mehr kurz aufgebacken, wenn sie nicht mehr kross sind. Besser ist es, die angebrochene Packung gut verschlossen aufzubewahren.
Einige Produkte enthielten zusätzlich zu viel des Schwermetalls Cadmium. Dauerhaft hohe Cadmiumbelastungen führen zu Nieren- sowie Knochenschäden. Cadmium kommt natürlicherweise im Boden vor, wird aber auch über Düngemittel, Klärschlamm, industrielle Verunreinigungen u.v.m. in den Boden eingetragen und von der Reispflanze aufgenommen.

Genaueres zu den Testergebnissen finden Sie im ÖKO TEST-Jahrbuch 12/2023 (siehe unten).


Reiswaffeln zum Knabbern zwischendurch? Das ist wichtig:
  • Kleinkinder können Reiskrümel leicht verschlucken, deshalb nur unter Aufsicht knabbern lassen.
  • Kinder verfügen über ein funktionierendes Hunger-Sättigungs-Regulationssystem, welches das Körpergewicht langfristig stabilisiert. Ein ständiges Anbieten von Gebäck oder Salzstangen zwischendurch ist nicht nötig und kann sogar einem gesunden Essverhalten entgegenwirken. Kinder gewöhnen sich daran, nicht nur bei Hunger, sondern auch bei Langeweile zu essen. Ständiges Knabbern fördert ein falsches Essverhalten, das später Ursache für Essstörungen sein kann. Das Kind verliert sein normales Hungergefühl.
  • Ideal sind feste Essgewohnheiten mit drei Hauptmahlzeiten sowie je eine Zwischenmahlzeit morgens und nachmittags. Um den kleinen Hunger zu stillen, eignen sich sehr gut beispielsweise Obst- und Gemüsesticks, eine kleine Portion Müsli oder ein belegtes Vollkornbrot. Auch Waffeln oder anderes Gebäck können es durchaus ab und an sein.
  • Bei Kleinkindern wird vom Verzehr von Reiswaffeln abgeraten. Aber auch ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollten Reiswaffeln nur in Maßen genießen. Alternativen können Waffeln auf Basis anderer Getreidearten oder Hülsenfrüchte sein.
  • Essen sollte nie zur Belohnung oder zum Trost eingesetzt werden. Kinder entwickeln erhöhte Präferenzen für Lebensmittel, die ihnen als Belohnung gegeben werden. Eine vernünftige Einstellung zum Essen kann so erschwert werden. Lieber das Kind mit kleinen Spielen oder Aufmerksamkeiten ablenken und trösten.


Reiswaffeln selber machen

Rezept: Einfache Reiswaffeln

Zutaten
750 g Milchreis (fertig gekocht vom Vortag)
4 Eier
50 g Paniermehl
1 EL Zucker
1 TL Zimt
Fett für das Waffeleisen

Zubereitung
  • Milchreis nach Anleitung kochen und gut auskühlen lassen.
  • Die Eier mit einem Handmixer in einer Rührschüssel verquirlen.
  • Mit einem Schneebesen anschließend Zucker, Paniermehl und Zimt unterrühren.
  • Den Milchreis zu den Zutaten hinzugeben und den Reiswaffelteig gut durchmischen.
  • In einem Waffeleisen bei mittlerer Hitze goldbraun backen. Nicht zu viel Teig in das Waffeleisen geben, denn sonst läuft der Teig an den Seiten heraus und die Waffeln werden zu dick.


Quellen und weiterführende Informationen
Meike Rix, Lena Wenzel: Nichts fürs Kind: Krebserregendes Arsen in Reiswaffeln im Test entdeckt, in: ÖKO TESTJahrbuch Kinder und Familie für 2024, im Internet unter oekotest.de (Zugriff: 09.09.2025)
Anne-Kathrin Ellhorn: Reiswaffeln selber machen - so geht's, im Internet unter helpster.de (letzter Zugriff: 09.09.2025)
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Kerstin.Bruser@dlr.rlp.de     www.fze.rlp.de/ernaehrungsberatung