Die Anforderungen an das Essen und Trinken verändern sich mit zunehmendem Lebensalter und steigender Pflegebedürftigkeit. Das stellt pflegende Personen vor einige Herausforderungen.
Gemeinsam mit Sylvia Wawrzinski-Schmidt, päd. Mitarbeiterin im Kontaktbüro PflegeSelbsthilfe Westerburg, organisierte die Vernetzungsstelle Seniorenernährung daher am 6. Februar 2024 eine Veranstaltung für pflegende Angehörige in den Räumen der WeKISS in Westerburg.
Die 16 Teilnehmenden erfuhren unter anderem, wie sie eine Mangelernährung oder eine Schluckstörung erkennen und wie sich das Essverhalten bei einer Demenzerkrankung verändert. Was sie tun können, um mit einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Versorgung den Genuss und die Lebensqualität zu fördern, konnte direkt an vier Stationen ausprobiert werden.

© FZE |  | Bei vielen pflegebedürftigen Personen führt eine eingeschränkte Motorik dazu, dass nicht mehr eigenständig mit Besteck gegessen werden kann. Das Angebot von Fingerfood, also kleinen Speisen, die ohne Besteck mit ein bis zwei Bissen gegessen werden können, fördert die Selbständigkeit beim Essen. Fingerfood ist auch bei Menschen mit starkem Bewegungsdrang eine Möglichkeit, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Die Teilnehmenden konnten Energiebällchen aus Trockenfrüchten und Nüssen und ein Trinkmüsli probieren. Diese liefern Energie für Zwischendurch. Auch herzhafte Speisen wie Spaghetti Carbonara kann in Würfel geschnitten als Fingerfood angeboten werden.
An einer anderen Station konnten spezielle Teller, Trinkgefäße und Besteck zur Förderung des eigenständigen Essens und Trinkens ausprobiert werden. Von besonderem Interesse für die Anwesenden war ein Timer, der sich regelmäßig durch ein Signal meldet und ans Trinken erinnert.
Wie es sich anfühlt, das Essen angereicht zu bekommen, konnte in einer Partnerübung erprobt werden. Danach fand ein Austausch über die Erfahrungen statt, wie es sich in der Rolle der pflegebedürftigen bzw. der pflegenden Person angefühlt hat. |
Bei Menschen mit Demenz können die Veränderungen der Geschmackswahrnehmung gravierend sein. Besonders bereichernd für die Förderung des Appetits und der Nahrungsaufnahme ist hier die Stimulation der Sinne – Riechen, Sehen, Schmecken, Hören, Fühlen. Bei der basalen Stimulation werden sensorische Angebote eingesetzt, die Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation fördern. An der vierten Station konnten die Teilnehmenden erfahren, wie Geruchs- und Geschmackssinn zusammenhängen und wie sich der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee auf den Appetit auswirkt. Auch die Konsistenz des Essens und die Darreichung auf dem Teller haben einen Einfluss auf die Appetitanregung.
Die Kombination aus theoretischem Wissen und zusätzlichem Praxisbezug, machte den Workshop besonders interessant und informativ. Die Teilnehmenden konnten viele neue Anregungen mit nach Hause nehmen. |  | 
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