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Informationen und Unterstützung für Pflegende Angehörige |
Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft gewinnt vor allem auch die optimale Versorgung pflegebedürftiger Senior*innen im häuslichen Umfeld immer mehr an Bedeutung. Heutzutage werden bereits etwa zwei Drittel der Pflegebedürftigen von Angehörigen zu Hause betreut – Tendenz steigend. Die Pflege eines Angehörigen ist in vielerlei Hinsicht eine belastende Situation, sowohl körperlich als auch psychisch. In dieser Lebenssituation wird der Fokus zunächst vor allem auf die medizinische und pflegerische Versorgung gelegt, wobei insbesondere auch das Thema Ernährung bei der Pflege eines Angehörigen einen hohen Stellenwert besitzt. So sind die Angehörigen sehr häufig für den Einkauf, die Zubereitung und Darreichung der Speisen zuständig. Aus diesem Grund ist es auch für pflegende Angehörige sehr wichtig, Kenntnisse über die geänderten Ernährungsanforderungen und ernährungsassoziierten Erkrankungen im Alter zu besitzen. Werden Ernährungsprobleme zu spät erkannt oder Risiken wie Kau- und Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust, mangelnder Appetit oder auch Übergewicht unterschätzt, kann dies weitreichende Folgen für die pflegebedürftigen Senior*innen haben. Ein erhöhtes Sturzrisiko, Infektanfälligkeit oder auch gehäufte Krankenhausaufenthalte können beispielsweise die Folgen eines schlechten Ernährungszustandes sein. Mit dem Angebot einer ausgewogenen und bedarfsgerechten Ernährung können pflegende Angehörige dem entgegenwirken und einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität sowie des Wohlbefindens des Pflegebedürftigen leisten. Im Rahmen des mit Landesmitteln geförderten Projektes „Gut versorgt in hohe Alter“ bietet die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e. V. Schulungen zu Ernährung im Alter an:
![]() Bei der Pflege eines Angehörigen stellt man sich häufig die Frage, ob man den vielfältigen Herausforderungen auch in einem ausreichenden Maß gerecht wird. Zwangsläufig rückt dabei früher oder später auch das Thema Ernährung in den Mittelpunkt. Es gibt einige praktische Hilfestellungen und Tipps, die Ihnen den Alltag mit den Pflegebedürftigen erleichtern können und auch einfach umzusetzen sind. Wenn es das eigene Zeitbudget und der Gesundheitsstatus des Pflegebedürftigen zulassen, sollten Sie wann immer es geht zusammen kochen und essen. Durch das Kochen alter Lieblingsrezepte, werden positive Erinnerungen hervorgerufen und der Appetit angeregt. Berücksichtigen Sie dabei auch frühere Essgewohnheiten. So gab es früher meist an bestimmten Wochentagen besondere Gerichte: freitags Fisch, samstags Eintopf und sonntags Braten. Ist das gemeinsame Kochen aufgrund der Ausprägung der Pflegebedürftigkeit nicht möglich, können Sie mit einigen Tricks die Freude am Essen steigern. Wenn möglich, sollten Sie in der Nähe des Pflegebedürftigen kochen, da durch das Klappern des Geschirrs, Geräusche der Kaffeemaschine oder durch Gerüche von Kaffee und Gewürzen der Appetit angeregt wird. Nutzen Sie statt Salz frische Kräuter oder auch Lieblingsgewürze, da im Alter viele Speisen oft als zu salzig empfunden werden. Durch liebevolles Eindecken und Dekorieren des Tisches drücken Sie Ihre Wertschätzung aus und vermitteln Normalität. Ess- und Trinkhilfen - Unterstützung der Selbstständigkeit Zur Unterstützung der Selbstständigkeit beim Essen können Ess- und Trinkhilfen eingesetzt werden. Für einen sicheren Stand des Geschirrs können rutschfeste Unterlagen genutzt werden. Durch die Verwendung tiefer Teller lassen sich die Speisen leichter auf das Besteck befördern. Das Besteck sollte dabei nicht zu flach sein und ein gewisses Eigengewicht besitzen, damit es besser in der Hand gehalten werden kann. Achten Sie, insbesondere bei Demenz-Erkrankten, zur besseren Unterscheidung auf einen Farbkontrast zwischen Tischdecke und Geschirr. Beim gemeinsamen Essen sollten Sie dasselbe Geschirr nutzen, damit sich der Pflegebedürftige nicht ausgegrenzt fühlt. Bei den Trinkhilfen können Sie je nach Ausprägung der Einschränkung wählen zwischen: Trinkhalme, Becher mit Griff/Sicherheitsfuß, Nasenbecher (damit durch die Auslassung der Kopf nicht geneigt werden muss) und Saugflaschen (bei fortgeschrittener Demenz). Kau- und Schluckbeschwerden Eine weitere Herausforderung ergibt sich bei bestehenden Kau- und Schluckbeschwerden. Hierbei kann mithilfe zahlreicher Maßnahmen sowohl bei der Zubereitung als auch beim Anreichen eine adäquate Nahrungsmittelzufuhr sichergestellt werden. Je nach Ausprägung der Beschwerden können Sie bei der Speisenzubereitung durch Anpassung der Mahlzeitenzusammenstellung und Konsistenz eine bedarfsgerechte Nahrungsaufnahme gewährleisten. Unabhängig von der Schwere der Einschränkungen sollten Sie keine krümeligen, faserigen oder knusprigen Lebensmittel sowie kauintensive Speisen anbieten. Beispielsweise Püree statt Kartoffeln, Obst und Gemüse schälen und raspeln (als Rohkost) oder dünsten und pürieren, harte Brotkrusten abschneiden, Frisch- statt Hartkäse oder Hackfleisch bei der Zubereitung wählen. Wenn möglich sollte am besten nur Fleisch/Fisch püriert und die restlichen Komponenten in weicher Konsistenz angeboten werden. Trotz allem sollten zur Akzeptanzsteigerung die einzelnen Komponenten mithilfe von Spritztüten oder Eiskugelportionierer ansprechend geformt werden und verschiedenfarbig sein. Flüssige Speisen oder auch Getränke sind mithilfe geeigneter Dickungsmittel, wie beispielsweise Gelatine, anzudicken, da Betroffene oft Angst haben sich zu verschlucken oder Essen einzuatmen. Bei der Verwendung von frischen Kräutern sollte Sie diese vor dem Servieren entfernen oder direkt im Mullsäckchen kochen. Anreichen von Speisen Wenn eine selbstständige Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist, muss das Essen angereicht werden. Worauf sollten Sie dabei achten? Die verschiedenen Komponenten sind in mundgerechte Stücke zu teilen und appetitlich anzurichten. Vermeiden Sie das Vermischen der Komponenten auf dem Teller, da es die Akzeptanz erheblich vermindert. Überprüfen Sie vor dem Anreichen die Temperatur der Speise, da bei heißen Speisen eine Verbrennungsgefahr besteht. Den Betroffenen ist das Anreichen meist äußerst unangenehm, da Sie sich mit einem kleinen Kind gleichgesetzt sehen. Deswegen sollten Sie mit Ihren Verhaltensweisen beim Anreichen die Verstärkung dieses Gefühls verhindern. Entfernen Sie Essensreste in den Mundwinkeln beispielsweise nicht mit einem Löffel sondern mit einer Serviette. Stellen Sie den Teller vor die pflegebedürftige Person und halten Sie durch Danebensitzen Blickkontakt. Durch Beobachtung der Mimik und Gestik erhält man wichtige Informationen darüber, was erwünscht bzw. nicht erwünscht wird. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist im Alter sehr wichtig, da dieses aufgrund eines mangelnden Durstempfindens oder Schluckstörungen oft eingeschränkt ist oder bei harninkontinenten Menschen sogar bewusst reduziert wird. Dies kann viele negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, wie z.B. Obstipation, wiederkehrende Harnwegsinfekte oder verminderte Gedächtnisleistung haben. Es gibt einige Möglichkeiten, mit der Sie die Pflegebedürftigen zum Trinken animieren können. Stellen Sie immer ein gefülltes Glas ins Blickfeld, an den Lieblingssitzplatz oder auch auf den Nachttisch. Reichen Sie zu allen Mahlzeiten ein Getränk und hängen Sie gut sichtbar einen Trinkplan (z.B. in der Küche) aus. Die Erinnerung ans regelmäßige Trinken kann dabei auch über das Klingeln eines „Trinkweckers“ erfolgen. Prinzipiell sollten keine kohlensäurehaltigen, zu kalte/zu heiße oder zu saure Getränke angeboten werden. Bevorzugen Sie Mineralwasser, ungesüßte Tees oder auch mit Obst aromatisiertes Wasser. Bei Mangelernährung können auch Obst- und Gemüsesäfte, Kakao sowie angereicherte Trinknahrung ausgegeben werden. Weiterführende Informationen und praktische Tipps bei der Ernährung Ihrer Angehörigen finden Sie auch in dem ZQP-Ratgeber Essen und Trinken – Praxistipps für den Pflegealltag ![]() Zur Einschätzung der Ernährungssituation von Senior*innen mit Pflegebedarf in Privathaushalten wurde im Jahr 2010 die ErnSIPP-Studie durchgeführt, deren Ergebnisse im 12. Ernährungsbericht veröffentlicht worden sind. Die Ergebnisse dieser erstmalig durchgeführten Studie möchten wir Ihnen kurz vorstellen, um einen Einblick in die Versorgungssituation pflegebedürftiger Senior*innen zu geben und zu zeigen, dass Sie als pflegender Angehöriger nicht allein vor diesen Herausforderungen stehen. Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft gewinnt vor allem auch die optimale Versorgung pflegebedürftiger Senior*innen im häuslichen Umfeld immer mehr an Bedeutung. Heutzutage werden bereits etwa zwei Drittel der Pflegebedürftigen von Angehörigen zu Hause betreut – Tendenz steigend. Die Pflege eines Angehörigen ist in vielerlei Hinsicht eine belastende Situation, sowohl körperlich als auch psychisch. In dieser Lebenssituation wird der Fokus zunächst vor allem auf die medizinische und pflegerische Versorgung gelegt, wobei insbesondere auch das Thema Ernährung bei der Pflege eines Angehörigen einen hohen Stellenwert besitzt. So sind die Angehörigen sehr häufig für den Einkauf, die Zubereitung und Darreichung der Speisen zuständig. Aus diesem Grund ist es auch für pflegende Angehörige sehr wichtig, Kenntnisse über die geänderten Ernährungsanforderungen und ernährungsassoziierten Erkrankungen im Alter zu besitzen. Werden Ernährungsprobleme zu spät erkannt oder Risiken wie Kau- und Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust, mangelnder Appetit oder auch Übergewicht unterschätzt, kann dies weitreichende Folgen für die pflegebedürftigen Senior*innen haben. Ein erhöhtes Sturzrisiko, Infektanfälligkeit oder auch gehäufte Krankenhausaufenthalte können beispielsweise die Folgen eines schlechten Ernährungszustandes sein. Mit dem Angebot einer ausgewogenen und bedarfsgerechten Ernährung können pflegende Angehörige dem entgegenwirken und einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität sowie des Wohlbefindens des Pflegebedürftigen leisten. Checkliste "Essen und Trinken" für Angehörige und Betreuende von Seniorinnnen und Senioren: Angebote derVerbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e. V.im Rahmen des mit Landesmitteln geförderten Projektes „Gut versorgt in hohe Alter“:
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