Hohe Temperaturen stellen für ältere Menschen eine besondere Belastung dar. Gerade in Senioreneinrichtungen betreuen Sie Bewohnerinnen und Bewohner, die häufig chronische Erkrankungen haben oder deren Körper die Hitze schlechter regulieren kann. Ernährung spielt hier eine zentrale Rolle: Sie beeinflusst, wie gut der Körper mit Hitze zurechtkommt, und kann helfen, Beschwerden vorzubeugen.
Worauf Sie achten sollten:
- Ausreichend trinken lassen: Flüssigkeit gleicht Verluste durch Schwitzen aus und unterstützt den Kreislauf. Wichtig: Bei Herz- und Nierenerkrankungen sollte die optimale tägliche Trinkmenge bei Hitze ärztlich abgesprochen werden.
- Leichte Mahlzeiten anbieten: Mehrere kleine Portionen über den Tag sind besser verträglich als schwere Gerichte.
- Pflanzenbetonte Kost bevorzugen: Gemüse, Obst und leichte pflanzliche Speisen belasten den Körper weniger als sehr fett- oder fleischreiche Mahlzeiten.
Konkrete Maßnahmen für Ihren Alltag
Damit Ihre Bewohnerinnen und Bewohner gut durch die heißen Tage kommen, können Sie Folgendes tun:
- Vielfältige Getränke bereitstellen: Neben Wasser auch ungesüßte Tees, Saftschorlen oder aromatisiertes Wasser (z. B. mit Zitrone, Beeren oder Kräutern) anbieten.
- Trinkprotokolle führen: Besonders bei gefährdeten Personen hilft es, die Trinkmenge zu dokumentieren und so sicherzustellen, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird.
- Speisepläne anpassen: Für Hitzetage leichte, nährstoffreiche Gerichte einplanen – etwa wasserreiches Gemüse, Obst, kalte Suppen, Joghurt- oder Quarkspeisen.
- Mehrere kleine Mahlzeiten servieren: So nehmen die Bewohner leichter genug Energie und Flüssigkeit auf.
- Aktiv erinnern und motivieren: Reichen Sie Getränke regelmäßig an, schaffen Sie kleine Rituale und bieten Sie bei Bedarf Hilfestellung an.
Mit diesen ernährungsbasierten Maßnahmen können Sie die Hitzetoleranz Ihrer Bewohnerinnen und Bewohner stärken – und so dazu beitragen, dass alle gut durch den Sommer kommen.
Beispiel-Speiseplan
 | Menü 1 | Menü 2 |
Montag | klare Gemüsebrühe mit Backerbsen |
Pasta mit Linsenbolognese und Sonnenblumenkern-Parmesan | überbackene Tomaten auf Bulgur mit Blattspinat |
Fruchtjoghurt |
Dienstag | Sommer-Portulak mit Senfdressing und Radieschen |
Im Ofen gebackene Hähnchenkeule mit Paprikasoße und buntem Gemüsereis | Buttermilch-Kartoffel-Curry mit Hirse und Frühlingszwiebeln |
Obst-Kaltschale |
Mittwoch | Gazpacho (kalte spanische Gemüsesuppe) |
Kartoffelgulasch mit verschiedenem Gemüse und Meerrettich | mediterrane Pasta mit Kichererbsen, Zucchini, Rosmarin und Parmesan |
Quark mit Bananen und Kakao |
Donnerstag | Gurken-Dill-Salat |
Grünkernbratlinge mit Zucchini-Paprika-Gemüse und Kräutersoße | weißes Bohnenragout mit roten Zwiebeln und geröstetem Brot |
Melone |
Freitag | Zucchini-Erbsen-Suppe mit Vollkornbrot |
Ratatouille mit Oliven und Kräuterpolenta | Fischfilet gedünstet mit Schmorgurken und Kartoffelstampf |
Kichererbsen-Blondie |
Samstag | Kartoffel-Gurken-Salat |
Sommergemüse-Minestrone mit weißen Bohnen und Vollkornbrötchen | Kartoffelgratin mit gedünstetem Blumenkohl/ Brokkoli und Mandelblättchen |
Obst der Saison |
Sonntag | Tomatensalat mit Balsamicodressing und Schnittlauch |
Putengeschnetzeltes mit Pilzen, Erbsen und Penne | asiatische Tofu-Gemüse-Pfanne mit Reis |
Fruchteis |
Quelle: Wendt S, Kurandt M, Hillringhaus K, Nakoinz A: Hitze in der stationären Gesundheitsversorgung. Ernährungsbasierte Hitzeschutzmaßnahmen in Gesundheitseinrichtungen. Ernährungs Umschau 2025; 72(7): M430–8. DOI: 10.4455/eu.2025.031
Übrigens:
Um Einrichtungen dabei zu unterstützen, wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Hitze zu etablieren, hat der Qualitätsausschuss Pflege auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) 2024 die „Bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und -diensten“ veröffentlicht.
Die bundeseinheitliche Empfehlung können Sie hier herunterladen.
Weitere Informationen und Materialien:
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