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©S. McCutcheon,pexels
Superfoods – unter Nachhaltigkeitsaspekten kritisch zu werten
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Superfoods – unter Nachhaltigkeitsaspekten kritisch zu werten. Verschiedene sogenannte Superfoods wie Chia-Samen, Matcha-Tee, Goji- oder Açai- Beeren werden wie Wunderheilmittel angepriesen. Insbesondere im Internet werden sie sehr verheißungsvoll beworben. So sollen die Superbeeren, -körner, -saaten, -teeblätter oder –öle wirksam sein zur Krebsvorbeugung, zur Leistungssteigerung, zum Schutz vor Hautalterung, Demenz und Herzkrankheiten oder als effektive Hilfe zum Abnehmen. Informationen zu Superfoods hier. Tatsächlich enthalten Superfoods in der Regel hohe Gehalte an Vitaminen, Mineralstoffen, günstigen Fettsäuren oder sekundären Pflanzenstoffen, wie z.B. Antioxidantien. Dies ist grundsätzlich gut und kann durchaus gesundheitsfördernd wirken. Wird darüber hinaus ein Schutz vor bestimmten Krankheiten oder gar Heilung versprochen, so ist dies als irreführend und sogar gesetzeswidrig einzustufen. Ganzheitliche Bewertung Zur Bewertung von Lebensmitteln gehören nicht nur gesundheitliche, sondern auch ökologische und soziale Aspekte. Und dabei schneiden die Superfoods oft nicht besonders günstig ab. Die meisten sind Exoten aus fernen Ländern wie Ostasien, Afrika oder Südamerika. Heimische, wohlbekannte Hülsenfrüchte, Nüsse, Waldfrüchte, Gemüse oder Kräuter werden dagegen kaum als „Superfoods“ bezeichnet und trotz ihres Nährstoffpotentials eher nicht als solche wahrgenommen. Die Herkunft der Superfoods kann das Problem aufwerfen, dass die Produktionsbedingungen in den Erzeugerländern dem EU-Standard der guten fachlichen Praxis bezüglich Hygiene, Erhaltung von Boden-, Wasser- und Luftqualität sowie sozialverträglicher Beschäftigung nicht immer gerecht werden und oft wenig transparent sind. Mangelhafte Hygiene und Pestizidbelastung Gemäß Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Öko-Test“ oder von Lebensmitteluntersuchungsämtern werden in Lebensmittelproben wiederholt Überschreitungen der zulässigen Pestizidhöchstmengen festgestellt, darunter auch in „Bio“-Produkten. Besonders prekär ist bei den verschiedenen Untersuchungen, dass im gleichen Super-Produkt die Höchstmengen manchmal von mehreren Pestiziden gleichzeitig überschritten sind und dass teilweise Pflanzenschutzwirkstoffe entdeckt werden, die in der EU seit Jahren nicht mehr zugelassen sind. Ab und zu treten auch hygienische Probleme auf. So werden in der traditionell gängigen landwirtschaftlichen Praxis mancher Länder Fäkalien, auch menschliche, zur Düngung eingesetzt, was in Europa in unbehandelter Form verboten ist. Insbesondere auf Kräutern, Sprossen, Teeblättern und Gräsern aus Asien wurden wiederholt verschiedene Enterobakterien, wie Salmonellen oder Escherichia coli, festgestellt. Auch nach Trocknungsbehandlungen ist die vollständige Abtötung humanpathogener Bakterien nicht gesichert. Spätestens seit dem EHEC-Skandal 2011 infolge der Belastung ägyptischer Bockshornklee-Sprossen mit Enterobakterien ist das Gefährdungspotential deutlich geworden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gab 2017 in einer Stellungnahme Warnhinweise für Schwangere und immungeschwächte Personengruppen zum Umgang mit rohen und getrockneten Blatt- und Grasprodukten heraus. Nicht nur in der landwirtschaftlichen Produktion, sondern auch bei der weiteren Lebensmittelverarbeitung kann es zu gesundheitsschädlichen Rückständen oder unerwünschten Kontaminationen kommen. So wurden beispielsweise in getrockneten Pflanzenprodukten wie Spirulina-Algenpulver, Chlorella, Mate- oder Grünteeblättern hohe Gehalte an krebserregenden und erbgutverändernden polzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) entdeckt. Sie entstehen in der Regel durch die Kontamination mit Rauch bei der Verbrennung von organischem Material während des Trocknungsvorgangs. Auch Rückstände von Mineralölkohlenwasserstoffen aus Abgasen von Verbrennungsmotoren weisen zuweilen auf einen unsachgemäßen Umgang bei der Behandlung oder beim Transport von Lebensmitteln hin. Schlechte Arbeitsbedingungen Ein weiterer kritischer Punkt betrifft nicht die Produkte selbst, sondern die Arbeitsbedingungen bei deren Erzeugung. Bei Pestizideinsätzen oder sonstigen gesundheitlichen Gefährdungen am Arbeitsplatz sind die Arbeiter oft nicht mit ausreichender Schutzkleidung ausgestattet. Zertifikate, die Verdienste über dem Existenzminimum bescheinigen oder Kinderarbeit ausschließen, gibt es in Billiglohnländern wie China oder Indien kaum. Der Anbau von für den Export bestimmten Superfoods hat für die einheimische Bevölkerung mitunter auch nachteilige Folgen. In Bolivien führte der Export großer Teile der Quinoaproduktion dazu, dass für die eigene Bevölkerung eines ihrer traditionellen Grundnahrungsmittel rar und dadurch sehr teuer wurde. Flächen und Wasser wurden überwiegend für den exportorientierten Anbau genutzt und vielen Landarbeitern die Lebensgrundlage entzogen. Außerdem sind massive Umweltschäden zu verzeichnen. Anstelle von Pferden werden schwere Traktoren eingesetzt. Statt der üblichen traditionellen Sorten gibt es schnell wachsende Monokulturen. Viele Bauern halten wichtige Ruhepausen für die nährstoffarmen Hochlandböden, auf denen Quinoa gedeiht, nicht mehr ein. Um den Ertrag zu steigern, pflanzen sie das Korn nicht mehr nur an den Hängen der Hügel, sondern auch in Tälern an. Das Ergebnis sind Erosion und schwindende Bodenfurchtbarkeit. Ausgetrocknete Landschaften oder die Ansiedlung großer Plantagenbetreiber führen dann zur unfreiwilligen Abwanderung der indigenen Bevölkerung. Ungenügende Sicherung der Boden-, Luft- und Wasserqualität beeinträchtigen die Lebensbedingungen der Menschen. Lange Transportwege Abschließend ist auch der Weg der Superfoods zum Verbraucher ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt. Ein hoher Transportaufwand über tausende Kilometer geht mit einem sehr hohen CO2-Verbrauch einher. Regionale Erzeugnisse sind bezüglich Nachhaltigkeit klar im Vorteil, weil sie nur kurze Transportwege haben. Sie schneiden auch bei der Lebensmittelsicherheit im allgemeinen gut ab. Fazit Superfoods sind zu einheimischen Produkten zwar geschmackliche Alternativen, bringen aber keinen gesundheitlichen Mehrgewinn. Es ist generell sinnvoll, sich abwechslungsreich mit frischen Lebensmitteln zu ernähren, anstatt sich auf die Vorzüge einiger weniger Spezialprodukte zu konzentrieren. Besonders bei Produkten aus Nicht-EU-Ländern sollte der Verbraucher verstärkt auf Transparenz entlang der Produktionskette achten. Anhaltspunkte können Informationen bei Herstellern von Markenprodukten sein oder in Europa anerkannte Bio-Labels oder Fair-Labels. Informativ sind auch Veröffentlichungen der Landesuntersuchungsämter oder Verbraucherverbände. Quellen und weiterführende Informationen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (Hrsg.): Hygienetipps zum Umgang mit Salaten, Kräutern, Tees, Smoothies und anderen pflanzlichen Lebensmitteln, im Internet unter bfr.bund.de (Zugriff 11.04.2018) Kathi Hacker: Pestizide in Goji-Beeren?, im Internet unter cvuas.de (Zugriff 10.04.2018) Christiane Lerch, Ellen Scherbaum: Nicht besonders super – das Super Food Moringa, im Internet unter cvuas.de (Zugriff 10.04.2018) Birgit Hinsch: Superfoods – Supertox, in: Öko-Test April 2016, S. 29ff Angela Clausen: Oft weniger super als gedacht, in: UGB-Forum 1/18, S. 6ff Waldtraud Novak: Superfoods im Test - Weder ökologisch noch sozial, in: UGB-Forum 1/18, S. 16ff Julian Heißler: Gut für mich, schlecht für die Welt – die dunkle Seite des Superfood-Hypes, im Internet unter haz.de (Zugriff 20.06.2018)
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