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Früchtetee im Blick
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Früchtetee im Blick. Früchtetee ist ein hervorragender Durstlöscher. Ohne süßende Zusätze ist er kalorienfrei und schmeckt als Heißgetränk ebenso wie als Kaltgetränk. Der Handel bietet ein vielfältiges Angebot unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, so dass jeder die Sorte finden kann, die schmeckt. Darüber hinaus eignet sich Früchtetee als Basiszutat für selbst hergestellten Eistee oder für (alkoholfreie) Punsches und Cocktails. Gibt es neben der Geschmacksrichtung weitere Kriterien, woran man sich beim Einkauf orientieren kann? Aus welchen Zutaten besteht Früchtetee üblicherweise? Ist loser Tee besser als Teebeutel? Was ist Früchtetee? Laut den Leitsätzen für Tee, Kräuter- und Früchtetee sowie deren Extrakte und Zubereitungen des Deutschen Lebensmittelbuches ist die Bezeichnung „Tee“ den Blättern, Blüten und/oder zarten Stielen des Teestrauches und daraus hergestellten Aufgussgetränken vorbehalten. Früchtetee, ebenso wie Kräutertee, gelten als teeähnliche Erzeugnisse. Sie werden wie Tee als Aufgussgetränk zubereitet, stammen jedoch nicht vom Teestrauch. Früchtetee besteht aus getrockneten Früchten, meist einer Mischung verschiedener Früchte, oft Apfelstückchen, Hagebutten, Hibiskusblüten, aber auch weitere Früchte wie Johannisbeeren, Erdbeeren oder Schalenbestandteile von Zitrusfrüchten. Auch Kräuter, Gewürze oder Aromen werden zur Aromaprägung zugegeben. Die Zutaten sind selten regional und stammen meist aus der ganzen Welt. Früchtetee sollte mit kochendem Wasser aufgegossen werden, damit vorhandene Keime abgetötet werden und 5 bis 10 Minuten ziehen (nach Angabe des Herstellers), damit sich das Aroma voll entfalten kann. Er sollte trocken, luftdicht, dunkel und nicht in Nachbarschaft von stark riechenden Gewürzen oder Kräutern aufbewahrt werden. Ein Blick auf die Zutatenliste Neben der Fülle unterschiedlicher Fruchtarten unterscheiden sich die Früchtetees auch durch aromagebende Zusätze und/ oder süßende Zutaten. Zur Aromatisierung werden neben Zutaten wie Fruchtsaftkonzentraten oder ätherischen Ölen auch Aromastoffe verwendet. Darauf weisen viele Hersteller auf der Verpackung hin und schreiben z.B. Früchtetee aromatisiert oder Früchtetee aromatisiert mit Apfelgeschmack. Verschiedene Gründe werden für die Zugabe von Aromen genannt. Aromaverluste durch Trocknung der Früchteteegrundzutaten können ausgeglichen, Schwankungen in der Qualität und Verfügbarkeit von Rohstoffen aufgefangen werden und sie ermöglichen die manchmal ausgefallenen Geschmacksrichtungen einzelner Teesorten im Handel. Und nicht zuletzt lassen sich vermutlich durch Verwendung von Aromen auch Kosten einsparen. Aromastoffe sind nicht gesundheitsgefährlich, aber sie intensivieren den Geschmack von Früchtetee, so dass man sich daran gewöhnen kann und nicht aromatisierte Tees wenig(er) gerne trinkt. Der Hinweis „Aroma“ im Zutatenverzeichnis lässt immer vermuten, dass es sich um chemisch hergestellte Aromen handelt. „Natürliches Aroma“ wird aus einem beliebigen natürlichen Rohstoff hergestellt, z.B. aus Reiskleie oder mittels Mikroorgansimen. Hingegen stammt ein „natürliches Fruchtaroma“ tatsächlich zu mindestens 95 % aus den angegebenen Früchten. Weitere Information: Kennzeichnung von Aromastoffen in Lebensmitteln am Beispiel Vanille In Bio-Früchtetee dürfen nur natürliche Aromen verwendet werden, deren Aromakomponente mindestens zu 95 % aus der namensgebenden Frucht stammen sowie Aromaextrakte, die aus den jeweiligen Früchten gewonnen werden. Süßende Zutaten können in unterschiedlicher Form in Früchtetees enthalten sein, z.B. als süße Früchte wie Rosinen oder Datteln, als Fruchtsaftkonzentrat, in Form von Süßholz, Steviablättern oder süßen Brombeerblättern oder gar als Nougatstückchen. Bei einer Prüfung der Zutatenlisten 76 aromatisierter, loser Früchtetees, darunter auch 16 Bio-Tees, hat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein bei einem Drittel der konventionellen Tees gezuckerte oder kandierte Früchte festgestellt, während bei den Bio-Tees nur die Süße aus Früchten vorhanden war (Veröffentlichung im November 2021). Der Zuckergehalt im fertigen Getränk ist zwar in der Regel (sehr) gering. Solche Zusätze prägen jedoch das Geschmacksempfinden in Richtung süß. In Einzelfällen können Früchtetees Rückstände von Pestiziden enthalten. Betroffen sind primär konventionelle Früchtetees. Darauf weist beispielsweise eine Untersuchung von Ökotest (November 2022) hin. Früchtetee im Teebeutel oder lose? Teebeutel sind praktisch. Der Tee ist schnell zubereitet und man braucht kein weiteres Zubehör. Die Qualität ist nicht unbedingt schlechter als bei losem Tee. Die Fruchtstücke sind kleinstrukturiert. Dadurch kann sich das Aroma schneller entfalten, es kann sich mit der Dauer der Lagerung ggfs. auch schneller verlieren. Loser Tee bietet eine große Sortenvielfalt. Die Fruchtstücke brauchen Platz zur Aromaentfaltung. Das Aufgießen mit Hilfe eines Teefilters oder in der Kanne mit anschließendem Absieben sind optimal. Loser Tee lässt sich passgenau dosieren und kann dadurch auch preiswerter sein. Unter Nachhaltigkeitsaspekten muss auch ein Blick auf die Verpackungsmaterialien geworfen werden. Optimal ist, wenn loser Früchtetee beim Einkauf in eigene Dosen abgefüllt werden kann. Solche Möglichkeiten bieten sich in Unverpacktläden oder teilweise in Bioläden. Ansonsten sind Verpackungen wichtig, da sie den Tee gegen Aromaverlust und Feuchtigkeit schützen. Es sollten möglichst keine Verbundmaterialien sein, damit die Tüten recycelt werden können. Die gängigen Doppelkammerteebeutel bestehen hauptsächlich aus Zellulose und meist einem Zusatz an synthetischen Polymeren zur Verstärkung. Der Faden ist heute üblicherweise aus Baumwolle und an den Beutel geknotet. Pyramidenbeutel bestehen meist aus Polylactid, ein maisbasierter Biokunststoff. In beiden Fällen sollten die Teebeutel im Hausmüll und nicht im Biomüll entsorgt werden, weil der Verrottungsprozess zu lange dauert. Fazit Ungesüßter Früchtetee ist ein guter Durstlöscher. Wer das Getränk möglichst naturbelassen möchte, achtet beim Einkauf darauf, dass es ohne Zusatz von Aromen und Zuckerkomponenten ist. Bio-Früchtetee kann im Hinblick auf Rückstände von Pestiziden die bessere Wahl sein. Ob mit Teebeutel oder losem Tee zubereitet, ist primär eine Frage der persönlichen Vorlieben. Wer die Möglichkeit hat, Früchtetee lose, unverpackt zu kaufen, sollte dies nutzen. Früchtetee kann selber hergestellt werden. Anregungen finden Interessierte hier: Heike Kreutz: Früchtetee für kalte Tage: Mit Obstresten und Kräutern selbst zubereiten, im Internet unter bzfe.de (Zugriff 22.01.2024) Quellen und weiterführende Informationen Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (Hrsg.): Leitsätze für Tee, Kräuter- und Früchtetee sowie deren Extrakte und Zubereitungen. Neufassung vom 25.04.2022, im Internet unter deutsche-lebensmittelbuch-kommission.de (Zugriff 15.01.2024) Gesa Maschkowski, Rüdiger Lobitz, Christina Rempe (Überarbeitung): Tee, im Internet unter bzfe.de (Zugriff 15.01.2024) Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (Hrsg.): Neue EU-Öko- Verordnung 2018/848: Rechtsvorgaben für Bio-Aromen, im Internet unter oekolandbau.de (Zugriff 22.01.2024) BLE (Hrsg.): Einsatz von konventionellen Aromen, im Internet unter oekolandbau.de (Zugriff 22.01.2024) Vanessa Christa, Annette Dohrmann, Lena Wenzel: Früchtetee im Test: Bedenkliche Pestizide in einigen Tees entdeckt, in: Öko Test März/ 2022 Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. (Hrsg.): Früchtetee im Check: Oft nur eine Mischung mit Aromen und Zucker, Pressemitteilung vom 05.11.2021, im Internet unter verbraucherzentrale.sh (Zugriff 22.01.2024)
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